Vortrag und Diskussion am 17.3.09 in der ReitbahnstraÃe 84 / Chemnitz: Der real existierende Sozialismus ist zusammengebrochen. Diese Tatsache wird gerne genutzt, um jede Kritik an der marktwirtschaftlichen Ordnung als unrealistische Träumerei abzutun â und damit auch jedes politische Konzept, das eine gemeinschaftlich und planvoll organisierte Ãkonomie für eine bessere gesellschaftliche Grundlage hält als den Kapitalismus.
Die gängigen Erklärungen, weshalb die DDR ihren ökonomischen Niedergang erleben âmussteâ, kümmern sich um die Funktionsweise dieser Wirtschaftsweise wenig. Die ökonomischen Methoden des Realsozialismus werden entweder bloà als Abweichungen vom kapitalistischen Normalgang bestimmt (der sowieso naturgegeben sei) oder es wird gegen die Planwirtschaft eine kooperationsunfähige âMenschennaturâ ins Feld geführt, die angeblich nur dann zum Zusammenleben mit anderen taugt, wenn staatliche Gewalt und wirtschaftliche Existenzangst ihr so richtig Beine machen.
Solche Einwände gehören kritisiert â und genau das wollen wir tun. Und wir wollen uns genauer mit der Frage beschäftigen, wie es eigentlich zuging in der DDR-Wirtschaft:
- Wie lief die wirtschaftliche Planung ab? - Welche Probleme traten dabei auf? - Welche Rolle spielten dabei Geld, Preise und der âsozialistische Marktâ? - Wie kamen die Realsozialisten eigentlich darauf, ihre Planwirtschaft so aufzuziehen? - Und: Was bedeutet das für politische Positionen heute, die den Kapitalismus durch eine vernünftigere Wirtschaftsweise ersetzen wollen?